Gernhardt, Robert: Reim und Zeit

Gernhardt, Robert: Reim und Zeit. Gedichte

Mit einem Nachwort des Autors
222 S.
ISBN: 978-3-15-018619-0

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Zuerst 1990 mit schmalen 80 Seiten erschienen, haben sich mit der Zeit die Gernhardt'schen Reime wie Jahresringe angelagert, eine kontinuierlich mit dem lyrischen Lebenswerk gewachsene Auswahl, die der Dichter bis zu seinem Tod 2006 jeweils selbst erweitert hat. In dieser neuen Auflage ist nun erstmals auch eine Auswahl aus den beiden letzten Gedicht-Bänden Gernhardts, aus Die K-Gedichte und aus Später Spagat, enthalten, die von Almut Gehebe-Gernhardt getroffen wurde.
Frage - Tierwelt Wunderwelt - Das Knebellied - Das Gleichnis - Ein Abschied - Kleines Lied - Gebet - Zoo-Impressionen - Ein Erlebnis Kants - Reitergedicht - Animalerotica - Ich sprach - Lehrmeisterin Natur - Bekenntnis - Paris ojaja - Ein Septembernachmittag in der Heide - Folgen der Trunksucht - Lied - Plädoyer - Bilden Sie mal einen Satz mit... - Weils so schön war - Paarreime in absteigender Linie - Von den Gästen - Von der Ruhe - Vom Leben - Zu zwei Sätzen von Eichendorff - Mondgedicht - Vater und Sohn I - Vater und Sohn II - Deutung eines allegorischen Gemäldes - Lokal-Bericht - Dorlamm meint - Als er sich mit vierzig im Spiegel sah - Tagesbefehl - Die Welt und ich - Einmal hin und zurück - Der Sommer in Montaio. Stimmungsgedichte - Welt, Raum und Zeit - Umgang mit Tieren aus der Tiefe - Lied der Männer - Trost im Gedicht - Wer von den Fünfen bist du? - Der Nachbar - Indianergedicht - Samstagabendfieber - Nichtzutreffendes bitte streichen - Trost und Rat - Dreißigwortegedicht - Ach, Erika - Der Tag, an dem das   verschwand - Testament - Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform italienischen Ursprungs - Psalm - Liebesgedicht - Ermunterung - Geständnis - Die Lust kommt - Frommer Wunsch - Verwunderung - Zwei erinnern sich - Freßgaß, Ende August - Herbstlicher Baum in der Neuhaußstraße - Revision im Spiegel - Weder noch - Siebenmal mein Körper - Noch einmal: Mein Körper - Jammer - Nachdem er durch Rom gegangen war - Endstation Einsicht - Roma aeterna - Doppelte Begegnung am Strand von Sperlonga - Deutscher im Ausland - Sibilla - Weheklag - Balin, Balin - Auch eine Ästhetik - Leiden und Leben und Lesen und Schreiben - Ecklokal mit Verlierer - Der Zähe - Der Wanderer - Alle oder nichts - Gemachter Mann - Katzengedichte - Ratschlag - Katz und Maus - Schöpfer und Geschöpfe - Schön, schöner, am schönsten - Nachdem er durch Metzingen gegangen war - Sehen und Hören und Fühlen und Denken - Schweigen und Freude - Zur Beherzigung - Stadtnacht - Bildnis des Künstlers als alternder Filou - Bitte um Trennung - In Mantua - Unzeitgemäße Verse: Ihm gesagt - Ihr gesagt - Dem Paar gesagt - Paargesang - Couplet von der Geilheit - Lauf der Dinge - Amour fou in der Metzgerei Illing - Nichttrinkerlied - Eine merkwürdige Begegnung im Schloßpark von Herrnsheim - Mühlheim/Main Blues - Auf Reisen - Halt im Frankenland - Bussard an der Bahnstrecke Ulm-Ausgburg - Durch Niederbayern - Oktoberfest - Welt der Literatur: Empfindsamer junger Dichter - Zorniger junger Dichter - Milder alter Dichter - Abgeklärter Dichter - Anmaßender Dichter - Schamerfüllter Dichter - Drei berühmte Dichter - Wortschwall - Sauber bleiben - Als er zum 3. Oktober 19990 gefragt wurde, was er von Deutschland erwarte und was er dem vereinten Land wünsche Fliegengedicht - Im Chianti - Gespräch mit dem Engel - Trotz - Geduld - Geburtstag - Kindheit - Hohe Schule - Zurück aus dem Odenwald - Wenn der Vater mit dem Sohne - Behindertes Kind am Strand - Für Rosa - Lesung - Immer - Rondo - Zufriedenheit - Schön und gut und klar und wahr - Kunst und Natur - Mäusegedicht - Schneiden und Scheiden - Italien-Mexiko, Fußball-WM, 28.6.94 - Eigentlich nicht - Herz und Hirn - Gottesurteil - Gespräch mit dem Wolf - Einer überdenkt einiges - Die Geburt - Gehen und Schreiben und Fernsehen - Diät-Lied - Mein Feind - Ein Gast - Nah schwach lieb groß - Die Nachbarin - Roß und Reiter - Ein Glück - Enttarnt - Das Dunkel - Der letzte Gast - Ach - Zurück zur Unnatur - Natur-Blues - Tier und Mensch - Kurze Rede zum vermeintlichen Ende einer Fliege - Viel und leicht - Alles über den Künstler - Der Dichter - Nachmittag eines Dichters - Good News aus Nürtingen - Ballade von der Lichtmalerei - Ostfriesische Romanze - Vom Fuchs und dem Eichelhäher - Kollegialer Rat - Der ICE passiert Günzburg - Der ICE hat eine Bremsstörung hinter Karlsruhe - Wiener Anwandlung - Sonntag in Lübeck - Als er sich auf einem stillen Örtchen befand - Einer schreibt der Berliner Republik etwas ins Stammbuch - Steffi-Graf-Gospel - Couplet von der Erblast - Gut und Lieb - Abendgang – Mittägliche Rast – Vom Klebstoff – Vom Pfirsich – Mittagsruhe – Abendgang 18 Uhr – Abendgang 18 Uhr 15 – Am See – Lob des Lebens –Frühsommerabend am Hundekehlesee – Schlafenszeit – Lob der Bescheidung – Was wäre, wenn – Weiß auf weiß – Abendgedicht – Sturmskizze – Sechster Dezember – Das – Familie – Ein Zwiegespräch – Sorge dich nicht, borge – Die Werra vor Kassel, Fruhlingsbeginn 2001 – Gespräch vor einer schwarzfigurigen attischen Vase im New Yorker Metropolitan Museum – Die Gedanken sind roh – Jahresringe – Das Buch – Ende ohne Schrecken – Theke - Antitheke - Syntheke – Das war nicht – Der ewige Zahnarzt – Als er gefragt wurde, wie ein gutes Gedicht beschaffen sein sollte – Diagnose Krebs oder Alles wird gut – Die Woche davor – Guter Rat– Schneiden und leiden – Das Treffen – Lied von der Hinfälligkeit – Kurznachricht – Nachricht von der Chemotherapie oder Ein flotter Dreier – Die Chemo spricht – 7. Juni. Rückblick und Ausblick – Zweierlei Therapie – Invasion der Bienenfresser – Große Anrufung des heiligen Franziskus – Schöne Aussichten am Morgen des vierten – Oktober – Zum guten Schluß ein wirklich guter Rat – Krieg als Shwindle – Toskana, 2002 – Wiedersehen und Abschied am 27. Juni 2004 – Rückblick, Einsicht, Ausblick – Aus dem Lieder- und Haderbüchlein des Robert G. – Totengedenken – Abschied – Vom Hunger – Ein breiter Reiter – Malade Ballade – Knabberwix – Blanker Neid auf rote Sommer – Finger weg! – Ich ich ich – Alter Wein – Koenig Fussball – Wir Weltmeister – Petrarcasonett

Editorische Notiz
Biographie und Bibliographie
Nachwort: Herr Gernhardt, warum schreiben Sie Gedichte? – Das ist eine lange Geschichte
Robert Gernhardt, 13. 12. 1937 Reval (Estland) – 30. 6. 2006 Frankfurt a. M.
G. studierte Malerei und Germanistik in Stuttgart und Berlin, war 1964–65 Redakteur der satirischen Zeitschrift pardon in Frankfurt und lebte hier seit 1965 als freier Schriftsteller. Seit 1980 schrieb und zeichnete er auch für das Satiremagazin Titanic, das er mitbegründete. Er gehörte zu den führenden Figuren der "Neuen Frankfurter Schule", eine aus der Zusammenarbeit bei pardon entstandene Gruppierung von Zeichnern und Schriftstellern. Sein literarisches Werk umfasst ein breites Gattungsspektrum – Bildergeschichte, Lyrik, Satire, Erzählung, Roman, Schauspiel, Kinderbuch (mit Almut Gernhardt) – und zeichnet sich durch einen spielerischen Charakter aus, wobei sich Satire, Parodie und Nonsens mit einem virtuosen Umgang mit der Sprache und mit literarischen Traditionen und Formen verbinden. Seine Gedichte beziehen ihre Komik nicht zuletzt aus dem Kontrast zwischen den klassischen Strophen- und Gedichtformen und ihren die Erwartungshaltung absichtsvoll enttäuschenden, banalen Inhalten. Heiter, distanziert und kritisch und mit einem Blick für den alltäglichen Schwachsinn betrieb G. eine Art poetisch-ironische Trivialgeschichtsschreibung der BRD, nicht ohne jedoch auch über zartere Gefühle zu verfügen.

In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) – © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.