Lenz, Jakob Michael Reinhold: Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung

Lenz, Jakob Michael Reinhold: Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung

Eine Komödie
Textausgabe mit Anmerkungen/Worterklärungen, Literaturhinweisen und Nachwort
Anm.: Voit, Friedrich
Nachw.: Guthke, Karl S.
125 S.
ISBN: 978-3-15-001376-2
4,00 €

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Mit Jakob Michael Reinhold Lenz' 1774 anonym erschienenem Sturm-und-Drang-Drama Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung beginnt das sozialkritische Milieudrama in Deutschland, das über Büchner und Wedekind zu Bertolt Brecht führt. In der Handlung um den Hofmeister Läuffer, der sich in die abhängige Stellung eines Hauslehrers begibt, sich in die Tochter seines Hausherrn verliebt, sie entehrt, flieht, Gehilfen eines Dorfschulmeisters wird und sein neues Ideal eines einfachen, enthaltsamen Lebens bis zur Selbstentmannung verwirklicht, sind tragische mit komischen Elementen aufs Engste miteinander verwoben. Mit dieser Mischung aus Tragischem und Komischem ist Der Hofmeister eine der frühesten Tragikomödien der deutschen Literaturgeschichte. Lenz verzichtet in seinem "offenen Drama" auf die aristotelische Einheit von Ort, Zeit und Handlung und arbeitet mit modernen dramatischen Techniken, etwa vielen kurzen Szenen.

Text in neuer Rechtschreibung. - Mit Anmerkungen von Friedrich Voit und einem Nachwort von Karl S. Guthke.
Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung

Editorische Notiz
Anmerkungen
Literaturhinweise
Nachwort
Jakob Michael Reinhold Lenz (23.1.1751 Seßwegen [Casvaine, Livland] – 4.6.1792 Moskau), Sohn eines Pfarrers, wird mit seinen Werken dem Sturm und Drang zugerechnet. Nach einem vernachlässigten, später abgebrochenen Theologie-Studium, bei dem er lieber Kants Vorlesungen lauscht und sich mit dem Lesen und Schreiben von Literatur beschäftigt, entscheidet sich Lenz 1774 für die Arbeit als freier Schriftsteller. Diese sollte ohne große Erfolge bleiben. Lenz gilt seinem Umfeld als exzentrisch: Wird er noch 1776 von Goethe nach Weimar bestellt, so muss er die Stadt bereits wenige Monate später nach einem nicht näher überlieferten Zwischenfall wieder verlassen. Sein ohnehin prekärer Geisteszustand verschlimmert sich. Der Pfarrer Johann Friedrich Oberlin nimmt ihn in seine Obhut. Dessen Krankenakte dient später Georg Büchner als Vorlage für Lenz. Lenz arbeitet sich in seinen Dramen Der Hofmeister und Die Soldaten am Widerspruch ständischer Verhaltensregeln und freier Sexualität ab. Einen eigensinnigen ›Lösungsansatz‹ dieser Problematik für das Militär bietet er in seiner theoretischen Schrift Über die Soldatenehen.