Zhuangzi. Das Buch der daoistischen Weisheit

Gesamttext
Neuübersetzung
Übers. von Viktor Kalinke
Geprägtes Leinen. Format 12,5 x 20,5 cm
456 S.
ISBN: 978-3-15-011239-7
30,00 €

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Das Buch Zhuangzi, auch bekannt unter dem Ehrentitel »Das wahre Buch vom südlichen Blütenland«, ist zusammen mit Laozi (Laotse) der wichtigste Text des chinesischen Daoismus. Zhuangzi (Dschuang Dsi) soll im 4. Jahrhundert v. Chr. gelebt, sich allen Ämtern verweigert und als Gärtner gearbeitet haben. Ihm geht es darum, zurückzulenken auf das Eigentliche, das Einfache: die Freiheit, nichts Besonderes zu tun, die Freiheit, sich selbst zu folgen, die Freiheit, mit der Natur zu leben. Zhuangzi ist der wilde Denker, der, der keine vorgegebene Ordnung akzeptiert und alles in Frage stellt. Sein Buch besteht aus 300 kurzen Texten: Anekdoten, Gleichnissen, Gedanken, Dialogen, die in 33 Kapitel geordnet sind.
Hermann Hesse hielt Zhuangzi für den originellsten und zugleich anschaulichsten Denker Chinas: »Dschuang Dsi ist der größte und glänzendste Poet unter den chinesischen Denkern, soweit wir sie kennen, zugleich der kühnste und witzigste Angreifer des Konfuzianismus ... Von allen Büchern chinesischer Denker, die ich kenne, hat dieses am meisten Reiz und Klang.«
Für Stephan Schuhmacher, einen anderen Zhuangzi-Übersetzer, steht das Buch im Rang der Bibel: »Es ist ein Buch, das dich wie ein treuer Freund und weiser Ratgeber durch ein ganzes Leben begleiten kann; ein Buch, das sich in verschiedenen Lebensphasen und den unterschiedlichen Situationen als nie versiegende Quelle des Zuspruchs und der Inspiration erweist; ein Buch, das, wann immer man es aufschlägt, immer wieder neu und überraschend ist, weil es wie ein Diamant mit unzähligen Facetten das Licht unseres eigenen Bewusstseins je nach dessen Standpunkt und Befindlichkeit in immer neuen Farbkombinationen glitzernd und funkelnd reflektiert.«
Viktor Kalinke hat 2017 nach 10-jähriger Arbeit mit einer vorbildlichen wissenschaftlichen Ausgabe die erste ernstzunehmende und vollständige Übersetzung des Zhuangzi aus dem Chinesischen ins Deutsche vorgelegt. Diese neue Übersetzung erscheint nun erstmals als ansprechende Leseausgabe.
內篇 / Innere Kapitel
1 逍遙遊 (xiāo yáo yóu) Unbekümmertes Spazieren
2 齊物論 (qí wù lùn) Gespräch über das Angleichen der Dinge
3 養生主 (yǎng shēng zhǔ) Grundsätze der Sorge fürs Leben
4 人間世 (rén jiān shì) In der Menschenwelt
5 德充符 (dé chōng fú) Zeichen erfüllender Wirkkraft
6 大宗師 (dà zōng shī) Der große Lehrmeister
7 應帝王 (yìng dì wáng) Antworten für Herrscher und Könige

外篇 / Äußere Kapitel
8 駢拇 (pián mǔ) Miteinander verwachsene Zehen
9 馬蹄 (mǎ tí) Pferdehufe
10 胠篋 (qū qiè) Kisten aufbrechen
11 在宥 (zài yòu) Leben und geschehen lassen
12 天地 (tiān dì) Himmel und Erde
13 天道 (tiān dào) Das Dao der Natur
14 天運 (tiān yùn) Bewegungen des Himmels
15 刻意 (kè yì) Unbeirrbarkeit
16 繕性 (shàn xìng) Verbessern der Natur
17 秋水 (qiū shuǐ) Herbstflut
18 至樂 (zhì lè) Vollkommene Freude
19 達生 (dá shēng) Das Leben begreifen
20 山木 (shān mù) Der Bergbaum
21 田子方 (tián zǐ fāng) Tian Zifang (Meister Quadratfeld)
22 知北遊 (zhī běi yóu) Wissen streift durch den Norden

雜篇 / Vermischte Kapitel
23 庚桑楚 (gēng sāng chǔ) Gengsang Chu (Leidender alter Maulbeerbaum)
24 徐無鬼 (xú wú guǐ) Xu Wugui (Langsam Ohnegeist)
25 則陽 (zé yáng) Ze Yang (Mustergültig)
26 外物 (wài wù) Äußere Dinge
27 寓言 (yù yán) Gleichnisse
28 讓王 (ràng wáng) Thronübergabe
29 盜跖 (dào zhí) Dao Zhi, der große Räuber
30 說劍 (shuō jiàn) Wenn die Schwerter sprechen
31 漁父 (yú fù) Der alte Fischer
32 列禦寇 (liè yù kòu) Li Yukou (Liezi)
33 天下 (tiān xià) Unterm Himmel

Nachwort
Literaturverzeichnis
Zhuangzi war ein Mann aus Meng (heutiges Anhui), sein Rufname war Zhou. Er bekleidete in Meng ein Amt im Lackgarten (Qiyuan) und war ein Zeitgenosse von König Hui von Liang (reg. 369–335) und König Xuan von Qi (reg. 369–301). Es gab kein Gebiet, auf dem er sich nicht auskannte, in der Hauptsache aber berief er sich auf die Sprüche von Laozi. So schrieb er ein Buch mit mehr als 100 000 Wörtern, die überwiegend Gleichnisse darstellen. Er war ein begnadeter Dichter und Wortkünstler, schilderte Tatsachen und entdeckte Zusammenhänge; all dies nutzte er, um die Konfuzianer und Mohisten bloßzustellen, selbst die größten Gelehrten seiner Zeit vermochten es nicht, ihn zu widerlegen. Die Worte flossen und sprudelten aus ihm hervor und trafen unvermittelt den Kern. Daher gelang es weder den Königen und Fürsten noch sonstigen großen Männern, ihn an sich zu binden.
(Biographie des Zhuangzi von Sima Qian, Historiker am Hof der Westlichen Han-Dynastie, 2. Jahrhundert v. u. Z.)

Der Übersetzer:
Viktor Kalinke, geb. in Jena, Studium der Psychologie und Mathematik in Dresden, Leipzig und Peking, Kreativitäts-Preis der Hans-Sauer-Stiftung, Promotion, Professur, lebt in Leipzig, übersetzte und kommentierte das Daodejing von Laozi (Studien zu Laozi, 2000–2011, 3 Bände).
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»So philologisch genau und zugleich flüssig, unbelastet von esoterischem Jargon, war das ›Zhuangzi‹ bislang nicht auf Deutsch zu lesen. Ein Buch der Stunde!«
(Mark Siemons, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 12.04.2020)

»Das legendäre Buch ›Zhuangzi‹, das philosophischste (und anarchischste) unter den chinesischen Weisheitsbüchern liegt jetzt in einer neuen und erstmalig das gesamte Buch umfassenden Übersetzung vor. Vivat Reclam!«
(Dr. Otto Kallscheuer, Mitglied der Jury für die Bestenliste Sachbücher des Monats der Literarischen Welt, des WDR 5, der NZZ und Österreich 1)