Sophie La Roche (seit 1775: von; geb. Gutermann, 6.12.1730 Kaufbeuren, Allgäu – 18.2.1807 Offenbach) war die erste Berufsschriftstellerin, die von ihrer Arbeit leben konnte. Zudem war ihr unter Pseudonym erschienener Bestseller Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim der erste deutschsprachige Roman einer Frau. Auch setzte sie sich als Herausgeberin mit ihrer Frauenzeitschrift Pomona durch. Eine berühmte Ratgeberkolumne dieser Zeitschrift war Briefe an Lina, in der Ratschläge in Briefform an eine fiktive, junge Frau gerichtet waren. Zarin Katharina die Große bestellte 500 Abonnements für ihre Hofdamen.
Sophie La Roche, Tochter eines Arztes, verlebte ihre Kindheit in Augsburg, wo sie streng pietistisch erzogen wurde. Die Verlobung mit einem italienischen Kollegen ihres Vaters scheitert aus konfessionellen Gründen; auch eine Verlobung mit Christoph Martin Wieland, mit dem sie ein Leben lang verbunden bleiben sollte, kommt nicht zustande. Sie heiratet 1753 den kurmainzischen Privatsekretär Georg Michael Frank La Roche, mit dem sie zunächst in Speyer lebt, 1786 dann nach Offenbach zieht. Sie reist in die Schweiz, nach Paris, Holland und England und hält ihre Erinnerungen in Tagebucheinträgen und Berichten fest. Ihr von Christoph Martin Wieland herausgegebener Roman Geschichte des Fräuleins von Sternheim – in der durch die Tugendhaftigkeit einer Frau Regeln der höfisch-männlichen Gesellschaft aufgebrochen werden – macht sie schlagartig berühmt, ihr Haus wird zu einem Hotspot bekannter Literaten. Zeit ihres Lebens steht La Roche in ihren Schriften für Aufklärung und Bildung ein. Daneben macht sie sich für die Gleichstellung von Frauen stark.