Amartya Sen – Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2020
Amartya Sen wurde 1933 im indischen Shantiniketan geboren und ist einer der international profiliertesten Wirtschaftswissenschaftler und Philosophen. Forschungsschwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit sozialer Gerechtigkeit in der globalisierten Welt. Nach ihm ist der »Sen-Index«, ein Armuts- bzw. Ungleichheitsmaß, benannt. Wurde Sen für seine Verdienste 1998 bereits mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet, erhält er 2020 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
In seinem Essay Rationale Dummköpfe kritisiert Amartya Sen gängige Verhaltensannahmen der Wirtschaftswissenschaften, die den Menschen fälschlicherweise rein auf Gier und Egoismus reduzierten. Ebenfalls erschienen ist sein Essay Elemente einer Theorie der Menschenrechte, der die theoretischen Grundlagen reflektiert, die dem politischen Engagement für Menschenrechte zugrunde liegen. Für Aufsehen sorgte Sen bereits 1979 mit seinem unter dem Namen Gleichheit? Welche Gleichheit? erschienenen Vortrag, der sich, ausgehend von Rawls Gerechtigkeitstheorien, mit globaler Güterverteilung und Chancengleichheit befasst.