Im Jahr 1802 war in den isländischen Westfjorden ein ehebrecherisches Paar in einem Indizienprozess zum Tod verurteilt worden, weil man zu wissen glaubte, dass sie gemeinschaftlich die jeweiligen Ehegatten aus dem Weg geräumt hätten. Auf diesem aufsehenerregenden authentischen Rechtsfall fußt Gunnarssons stilistisch anspruchsvoller und raffiniert gebauter Kriminalroman, der in einer der grandiosesten Landschaften Islands spielt. Gunnar Gunnarsson (1889–1975) zählt zu den wichtigsten isländischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Den Gipfel seiner Popularität erlangte er im falschen Land zur falschen Zeit: im Deutschland der Nazi-Diktatur. Darum geriet er nach dem Krieg in Deutschland in Vergessenheit – zu Unrecht, wie das aufschlussreiche Nachwort darlegt.