Janoschs Geschichten haben Generationen von Kindern (und Erwachsenen) bewegt. Und Janosch selbst hatte ebenfalls eine bewegte Kindheit. Immer wieder zieht er daraus Stoff für (Kinder-)Bücher, Lebensweisheiten – und die Liebe zum einfachen Leben. Sein persönliches Glück und seinen späteren Wohnort findet er über Umwege auf Teneriffa. Dort engagiert er sich seit vielen Jahren für den Natur- und Umweltschutz, um die Biodiversität der Kanaren zu erhalten.
Janosch – Maler, Autor, Lebenskünstler und Umweltschützer
Hinter Janosch steckt die Person Horst Eckert. Unter seinem Pseudonym zählt er zu den bekanntesten deutschen Kinderbuchautoren. Viele seiner Bücher sind echte Klassiker. Janosch wurde mehrfach ausgezeichnet – etwa mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 1979 für Oh, wie schön ist Panama und 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz. Viele seiner Bücher erscheinen in mehreren Sprachen und haben sich millionenfach verkauft. Seit einigen Jahren lebt Janosch auf Teneriffa. Mit über 90 Jahren hat er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und genießt das Leben in seinem einfachen Häuschen. Janoschs Figurenwelt mit Tigerente, Tiger und Bär, Schnuddel oder Günter Kastenfrosch zeigt uns: Wer sich seine kreative Vorstellungskraft bewahrt, der braucht nicht viel, um glücklich zu sein.
Oh, wie schön ist Panama oder doch Teneriffa? Janoschs Biografie in ganz, ganz kurz
Wo ist Janosch geboren? In Panama – wie sein wohl berühmtestes Buch nahelegt? Nein, Janosch kommt 1931 in Oberschlesien als Horst Eckert zur Welt. Er wächst in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs auf. Die Familie flüchtet von Oberschlesien nach Niedersachsen. Sein weiterer Lebensweg führt ihn unter anderem nach Nordrhein-Westfalen, Paris und Bayern.
Dort lebt er ab 1953 in München – und meist von der Hand in den Mund. Ein Kunststudium an der Akademie der Künste muss er abbrechen. Mit kleineren und größeren Arbeiten verdient er seinen Lebensunterhalt. Irgendwann ist er Mitte 40, schreibt Kinderbücher und illustriert sie, aber der große Erfolg bleibt aus. Janosch hadert mit seiner Arbeit an Kinderbüchern und möchte „aus Rache ein Kitschbuch“ schreiben, „mit einem Kuschelbären, der mit seinem besten Freund auf Reisen geht“. So sagt er es in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Bei einer Auszeit auf Ibiza kommt ihm als Handlungsort für seine Figuren Panama in den Sinn und ihm gelingt 1978 der Durchbruch mit Oh, wie schön ist Panama. Weitere Erfolge lassen dann nicht lange auf sich warten.
Was macht Janosch heute?
Für Janosch ist sein eigenes „Panama“ übrigens immer dort, wo er gerade ist – und das ist seit einigen Jahren Teneriffa: Seit vielen Jahren lebt er mit seiner Frau Ines auf der Insel. Die beiden haben dort die Stiftung Fundación Canaria gegründet. Die Stiftung widmet sich dem Tier- und Naturschutz auf den Kanarischen Inseln.
Kinderbücher von Janosch – aus selbst erfahrener Ablehnung wächst der Wunsch, anderen Mut zu machen
In Janoschs Geschichten sind meistens Tiere die Protagonisten. Ihnen fühlt er sich oft näher als den Menschen, weil er unter ihnen keine Gewalt und Maßregelung beobachtet. Was er selbst erlebt hat, verkehrt er in seinen späteren Werken ins Gegenteil: Weg von der Ablehnung, hin zu Verständnis und Geborgenheit.
Denn Ablehnung erfährt Janosch in seinem Leben viel – von verschiedenen Seiten: Sein Vater ist oft betrunken und schlägt ihn. Seine Mutter würde aus ihm lieber ein Mädchen machen, weil sie sich eine Tochter gewünscht hat. Auch sie wird ihm gegenüber handgreiflich.
In seiner Schulzeit hat Janosch ebenfalls Probleme: Die Jungs aus seiner Klasse verprügeln ihn. Mit den Erziehungsmethoden der Katholischen Kirche hadert er.
Während des Nationalsozialismus muss Janosch in die Hitlerjugend eintreten. Zu dieser Zeit ist er gesundheitlich angeschlagen und wird deshalb in der Organisation misshandelt und vorgeführt.
Janosch, warum heißt Janosch Janosch? Und nicht Horst Eckert?
Zu seinem Künstlernamen kommt Horst Eckert durch eine Verwechslung: Ein Mann namens Janosch ist bei seinem ersten Verleger Georg Lentz angemeldet. Als dann Horst Eckert vor ihm steht und nicht der eigentliche Janosch ist, interessiert das den Verleger herzlich wenig. Er entgegnet, dass ihm die Verwechslung egal sei und er Horst Eckert von nun an einfach Janosch nennen werde.