Beim Erscheinen im Jahr 1808 wurde Heinrich von Kleists
Die Marquise von O… wegen der angedeuteten Vergewaltigung als Skandalgeschichte empfunden. Heute gilt die Erzählung als ein frühes Beispiel weiblicher Emanzipation. Am Schicksal der Marquise, die in einem existenziellen Konflikt zu sich selbst findet und Selbstständigkeit gewinnt, hinterfragt Kleist traditionelle Werte und die Konventionen familiären Lebens. In der
Marquise von O… erzählt Kleist nicht linear, sondern – wie in einer Kriminalgeschichte – werden erst nach und nach die Zusammenhänge enthüllt und immer neue Spannungsbogen aufgebaut.
Das
Erdbeben in Chili, erschienen im Jahr 1807 unter dem Titel
Jeronimo und Josephe. Eine Scene aus dem Erdbeben zu Chili, vom Jahr 1647, ist die erste gedruckte Erzählung Heinrich von Kleists. Eine fürchterliche Naturkatastrophe, die mit dem Schicksal von Jeronimo Rugera und Donna Josephe verknüpft ist, führt zu einer Rettung der beiden aus dem Gefängnis; doch die Geschichte endet in einer schrecklichen menschlichen Katastrophe.
Text in neuer Rechtschreibung. - Mit Anmerkungen von Sabine Doering und einem Nachwort von Christian Wagenknecht. Zu diesem Text gibt es eine Ausgabe in der Reihe Reclam XL - Text und Kontext:
XL 19127 Kleist, Heinrich von: Die Marquise von O... .