Maria-Sibylla Lotter (Hrsg.)

Die Lüge. Texte von der Antike bis in die Gegenwart

Logik und Ethik

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Was ist Wahrheit, was ist Lüge? Im »postfaktischen Zeitalter« erfährt diese alte philosophische Frage ungeahnte Aktualität. Linguisten und Philosophen widmen ihr seit längerem wieder erhöhte Aufmerksamkeit. Dass er sich der Wahrheit im Erkenntnisprozess nur annähern kann, weiß der Mensch; die bewusste Abweichung von ihr durch List, Verstellung oder Lüge sanktioniert er dennoch. Die Lüge stört die göttliche Weltordnung, verletzt Vertrauen, missbraucht die Sprache. Kann der Mensch aber ohne Lüge überhaupt leben? Der Band versammelt klassische philosophische und theologische Texte von der Antike bis in die Gegenwart, die verschiedene Lügenkonzepte vorstellen und zeigen, dass es früh schon Unterströmungen gab, die List und Lüge auch positive Aspekte abgewinnen.

Produktbeschreibung

  • 407 Seiten
  • ISBN: 978-3-15-019474-4
  • Produktart: Taschenbuch
  • Ausstattung: B402
  • Abmessung: 148 mm x 96 mm
  • Reihe: Reclams Universal-Bibliothek
  • Erschienen: 03.11.2017
  • Herausgegeben von: Maria-Sibylla Lotter

Entdecken Sie zu diesem Buch

Einleitung: Zur Genealogie der Lüge.

Von Maria-Sibylla Lotter

 

I. Wahrhaftigkeit und Lügenkunst in der griechischen Antike

Einleitung. Von Maria-Sibylla Lotter

Platon

Hippias Minor

Der Staat (Politeia)

Aristoteles

Nikomachische Ethik

Michel Foucault

Der Mut zur Wahrheit. Die Regierung des Selbst und der anderen

 

II. Die Lüge (mendacium) als Verletzung des zwischenmenschlichen Vertrauens in der römischen Antike

Einleitung: Die Lüge als zwischenmenschliche Treulosigkeit in der römischen Antike. Von Maria-Sibylla Lotter 94

Marcus Tullius Cicero

Vom pflichtgemäßen Handeln

 

III. Die Lüge im Lichte der Theologie

Anstelle einer Einleitung:

Was die Bibel »Lüge« nennt. Von Martin Rösel

List und Lüge in der theologischen Tradition. Von Eberhard Schockenhoff

Augustinus

Die Lüge

Handbüchlein über Glaube, Hoffnung und Liebe

Thomas von Aquin

Tugenden des Gemeinschaftslebens (Summa Theologica)

 

IV. Die Lüge im Zeitalter der Aufklärung

Einleitung. Von Maria-Sibylla Lotter

Francis Bacon

Über Verstellung und Heuchelei

Hugo Grotius

Über das Recht des Krieges und Friedens

Samuel Pufendorf

Einleitung zur Sitten- und Staatslehre

Jean-Jacques Rousseau

Träumereien eines einsamen Spaziergängers

Einleitung zu Immanuel Kants Verbot der Lüge. Von Jens Timmermann

Immanuel Kant

Über ein vermeintliches Recht, aus Menschenliebe zu Lügen

Metaphysik der Sitten. Von der Lüge

Arthur Schopenhauer

Die Welt als Wille und Vorstellung

Preisschrift über die Grundlage der Moral

 

V. Lebensphilosophische und linguistische Perspektiven seit dem 19. Jahrhundert

Einleitung: Entlarvungsdenken und Wahrhaftigkeitsskepsis seit dem 19. Jahrhundert. Von Maria-Sibylla Lotter

Friedrich Nietzsche

Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne

Die fröhliche Wissenschaft

Der Antichrist

Zur Genealogie der Moral

Dietrich Bonhoeffer

Fragment eines Aufsatzes: Was heißt die Wahrheit sagen?

Harald Weinrich

Linguistik der Lüge

Bernhard Williams

Wahrheit und Wahrhaftigkeit

 

VI. Die Lüge im sozialen und politischen Kontext

Einleitung: Die Lüge in der Politik. Von Maria-Sibylla Lotter

Theodor W. Adorno

Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben

Sissela Bok

Lügen. Vom täglichen Zwang zur Unaufrichtigkeit

Hannah Arendt

Wahrheit und Politik

Claus Offe

Die Ehrlichkeit politischer Kommunikationen. Kognitive Hygiene und strategischer Umgang mit der Wahrheit

Simone Dietz

Lügen in Privatleben, Politik und Massenmedien

 

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