Else Lasker-Schüler, geboren 1869 in Elberfeld, gilt als bedeutende Vertreterin des literarischen Expressionismus. Sie heiratete den Arzt Dr. Berthold Lasker, zog nach Berlin und fand dort Anschluss an die literarische Szene. Sie ließ sich von Lasker scheiden und heiratete 1903 den Schriftsteller und avantgardistischen Förderer Georg Lewin (Künstlername: Herwarth Walden). 1933 flohen sie vor dem aufkommenden Nationalsozialismus in die Schweiz, von wo aus sie mehrmals nach Palästina reiste. 1939 erfährt sie vom Ausbruch des Krieges und kehrt nicht wieder zurück. 1945 stirbt sie im Jerusalemer Exil und wird auf dem Ölberg beigesetzt. Seit 1993 vergibt das Pfalztheater Kaiserslautern den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis.
Lasker-Schülers literarischer Stil entfaltet sich um das Motiv der Mythisierung des Privaten, wenn sie Ihre Freundschaft zum Spätromantiker Peter Hille in ihrem ersten Roman Das Peter Hille-Buch ins Traumhafte entrückt, in Liebesgedichten wie Ein alter Tibetteppich Beziehungen schicksalhaft miteinander verknüpft oder in Chronica ihre Familiengeschichte in die Tradition biblischer Figuren stellt. Maßgeblich ist dabei das poetische Spiel mit der eigenen Identität: So taucht sie in ihren Werken als orientalische Prinzessin Tino von Bagdad, als Prinz Yussuf von Theben oder als Joseph von Ägypten auf. Neben ihren Gedichtbänden Styx, Hebräische Lieder oder Mein blaues Klavier sind ebenfalls Dramen wie etwa Die Wupper oder Arthur Aronymus und seine Väter bekannt.