Frauen, die trotzdem geschrieben haben

Schriftstellerinnen hatten es über die Jahrhunderte hinweg schwerer als ihre männlichen Kollegen. Um überhaupt Bücher schreiben und veröffentlichen zu können, mussten sie oft Widerstände überwinden und erfinderisch sein. Manche wählten ein männliches Pseudonym wie George Sand, die auch in Männerkleidung durch das Paris des 19. Jahrhunderts flanierte. Oder sie suchten den Schutz der Anonymität wie Jane Austen, die ihre ersten Romane Verstand und Gefühl und auch Stolz und Vorurteil mit dem bescheidenen Vermerk »by a lady« veröffentlichte, um ihre Familie nicht in Verlegenheit zu bringen. So wurden der weiblichen Stimme in der Literatur immer wieder Steine in den Weg gelegt; nichtsdestotrotz haben viele ihren Weg gefunden und sind es heute wie damals wert, sie und ihr Werk genauer zu betrachten.


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Klassikerinnen wiederentdecken mit Reclam

Selbst wenn es Schriftstellerinnen gelang, mit ihren Büchern Erfolge zu feiern, genossen sie oft nur zu Lebzeiten Anerkennung. Spätere Generationen vergaßen Bestsellerautorinnen wie Maria Edgeworth oder Gabriele Reuter.

Reclam stellt bewusst immer wieder Autorinnen in den Mittelpunkt, deren Wiederentdeckung sich sehr lohnen. Beispielsweise war Gabriele Reuters Roman Aus guter Familie der erste Bestseller des Fischer Verlags und Berühmtheiten wie Thomas Mann oder Sigmund Freud feierten den Roman; noch ist der Roman nicht in den Schullektüre-Kanon aufgenommen worden. Aber vielleicht ändert sich das ja? 


‘Dein Vers hat nicht das rechte Maß,’
so will man mich verweisen,
An Fluss und Glätte fehlt es ihm’ -
Und wie sie's sonst noch heißen. 

Sie zählen an den Fingern ab,
Verbessern wohl zehnmal wieder;
ich leg die Hand auf mein blutendes Herz:
Was das sagt, schreib ich nieder. 

Ada Christen (1839-1901) zitiert nach Frauen - Lyrik 


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