Markus Rieger-Ladich

Das Privileg

Kampfvokabel und Erkenntnisinstrument

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»Viele Konflikte, die sich heute an identitätspolitischen Konzepten entzünden, lassen sich in ihrer Logik erhellen, wenn man die abenteuerliche Reise verfolgt, die der Begriff des Privilegs in den vergangenen Jahrzehnten zurückgelegt hat.« Privilegienkritik hat Hochkonjunktur. Der vehemente Gebrauch des Privileg-Begriffs erhitzt im Umfeld identitätspolitischer Debatten die Gemüter. Als Verdacht steht im Raum: Privilegienkritik blockiert nicht nur die notwendige Weiterentwicklung der akademischen Streitkultur. Sie ebnet auch einer hypersensiblen Kultur der Achtsamkeit den Weg, die Gerechtigkeitsfragen aus dem Blick zu verlieren droht. Markus Rieger-Ladich plädiert dafür, identitätspolitische Anliegen mit einer universalistischen Perspektive zu verknüpfen. Er liefert einen knappen Überblick über die rechtsgeschichtlichen Grundlagen und die Bildungsdebatten der letzten Jahrzehnte. Vor allem aber weist sein Essay nach, dass der Einsatz für eine Gesellschaft, die von weniger Armut, Leid und Ungerechtigkeit geprägt ist, zwingend auf die Kritik von Privilegien angewiesen bleibt.

Produktbeschreibung

  • 192 Seiten
  • ISBN: 978-3-15-011409-4
  • Produktart: Taschenbuch
  • Ausstattung: Paperback
  • Abmessung: 205 mm x 125 mm
  • Erschienen: 11.10.2022
  • Autor / Autorin: Markus Rieger-Ladich

Entdecken Sie zu diesem Buch

Markus Rieger-Ladich, geb. 1967, studierte Philosophie, Germanistik und Erziehungswissenschaft an den Universitäten Marburg und Bonn. Er lehrt als Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Lehraufträge führen ihn u. a. nach Basel, Zürich und Tokio, und er schreibt politische Feuilletons für das Online-Magazin »rauchzeichen«.

Warum gibt es dieses Buch?

 

1 Worum wird gestritten?

Brisante Kippeffekte

Verschiebung der Kräfteverhältnisse

Hegemoniale Kämpfe

Zwei unterschiedliche Lesarten

Zum Programm

 

2 Wie kam das Privileg in die Welt?

Probleme der Begriffsbestimmung

Das Alte Reich

Eine praktische Allzweckwaffe

Gesellschaftliche Ausdifferenzierung, steigende Komplexität

Der Charme der Geometrie

Die Französische Revolution und der Dritte Stand

Der Bürger blickt nach vorn

Reformbedarf in Preußen

Revolutionäre wider Willen

 

3 Wie funktioniert das Bildungsprivileg?

Prozesse sozialer Schließung

Helmut Schelsky ist besorgt

Ralf Dahrendorf meldet Zweifel an

Bringschuld und Holschuld

György Széll wirbt für Präzision

Eine Streitschrift aus Frankreich

Pierre Bourdieu besucht Internate

Krise der Reproduktionsstrategien

Dirigierungsfunktion und Eliminierungsfunktion

Fatale Selbstentwertung

Cooling out

Die USA und ihr Gründungsmythos

Talking Back

Permanente Wachsamkeit

 

4 Warum sprechen wir heute von Privilegien im Plural?

Doppelter Verrat

Das Combahee River Collective veröffentlicht ein Manifest

Schockwellen in der weißen feministischen Community

Peggy McIntosh blickt in den Spiegel

White Privilege

Ein unsichtbarer Rucksack

Die Gründungsurkunde

Ein vergiftetes Geschenk

Weißsein als Forschungsgegenstand

Doppeltes Bewusstsein

Mitgliedschaft im »weißen Club«

 

5 Was tun mit Privilegien?

Variante 1: Privilegien in Anspruch nehmen

Variante 2: Privilegien checken

Variante 3: Privilegien umverteilen

Variante 4: Privilegien verlernen

Variante 5: Privilegien bekämpfen

Einwände unterschiedlicher Art

Kritik am Privilegiencheck

Kritik an der Rede von Umverteilung

Kritik am Verlernen von Privilegien

Eklatanter Mangel an Theorie

Privileg als Erkenntnisinstrument

Horizontwahrnehmung

 

Anmerkungen

Dank