Jens Wietschorke

Wien – Berlin. Wo die Moderne erfunden wurde

»Wissenschaftsbuch des Jahres« 2024

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Ausgezeichnet als »Wissenschaftsbuch des Jahres« 2024

Die spannende Rivalität zweier Metropolen

Berlin ist arm, aber sexy? Wien dagegen gemächlich, traditionsbewusst und ein wenig morbide? Die beiden Großstädte wurden schon immer miteinander verglichen – und sie wetteiferten oft leidenschaftlich miteinander. Insbesondere in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der Zeit der klassischen Moderne, lockten die zwei Metropolen Künstlerinnen, Schauspieler und Exzentriker aller Art an, die sich bisweilen zwischen den so gegensätzlichen Städten kaum entscheiden konnten.
Jens Wietschorke nimmt die faszinierende Beziehungsgeschichte der beiden Metropolen etwas genauer unter die Lupe und entdeckt dabei so Überraschendes wie Vergnügliches.

Aus der Laudatio »Wissenschaftsbuch des Jahres« 2024:
»Der Ethnologe und Kulturwissenschaftler Jens Wietschorke nimmt diese rivalisierenden Zentren in den Fokus – politisch, kulturell, geistesgeschichtlich – und beschreibt elegant und klug argumentierend dieses Wechsel- und Abgrenzungsverhältnis inklusive seiner Wissens- und Kulturtransfers. Was den Autor jedoch vor allem interessiert, ist ein vergleichender analytischer Blick eines ›Zirkulationsprozess zwischen Klischee und Wirklichkeit‹. So entsteht ein Kaleidoskop der deutschsprachigen Moderne, das vieles neu beleuchtet und in beiden Städten bis heute wohl gehütete Ressentiments dekonstruiert. Eine überaus erhellende Untersuchung von Klischees und stereotyp tradierten Vorstellungen!«


Produktbeschreibung

  • 345 Seiten - 24 Abbildungen
  • ISBN: 978-3-15-011442-1
  • Produktart: Hardcover
  • Ausstattung: Schutzumschlag
  • Abmessung: 215 mm x 135 mm
  • Erschienen: 24.03.2023
  • Autor / Autorin: Jens Wietschorke

Entdecken Sie zu diesem Buch

Jens Wietschorke, geb. 1978, ist Kulturwissenschaftler und lehrt am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der LMU München. Bei Reclam erschien zuletzt sein Band »1920er Jahre. 100 Seiten«.

INHALT

01 Klischee und Wirklichkeit

Ein kulturelles Magnetfeld

A Tale of Two Cities

Die Stadt auf der Couch

Schefflers Berlin

Wie viel Wirklichkeit steckt im Klischee?

 

02 Konturen einer Städtekonkurrenz

Zwei Residenzstädte

Capua und Spree-Athen

Satiren und Antithesen

Zweierlei Gründerzeit

Rodenbergs Sommer in Wien

Wien oder Berlin?

Das Spiel der Vergleiche

 

03 Der glatte und der gekerbte Raum

Berlin aus der Landschaft gesehen

Wiener Topographien

Gerade Straßen, krumme Gassen

Soziale Oberflächen: Pflaster und Asphalt

Drinnen und draußen

 

04 Berliner Tempo und Wiener Gemüt

Das Abenteuer Berlin

Die schnellste Stadt der Welt

Slow Down You Crazy Child!

Figuren der Stadt – von Girardi bis Waldoff

Berliner Lieder

und Wiener Lieder

Phantasien über das weibliche Wien

 

05 Ein Feuilletonstoff par excellence

Zwei »Halbheiten deutschen Wesens«

Die grauen und die goldenen 1920er Jahre

Spiegelreflexe im Journalismus

Die Stadt, die Talente frisst

Gastronomische Blickwechsel

Was nicht im Baedeker steht

 

06 Leben und Schreiben zwischen den Städten

Musikstädte im Wettstreit

Krenek geht, Eisler bleibt

Die Übersetzung der Stadt in Literatur

Vom Konzertverein in den Boxklub

Canettis Sommer in Berlin

Fluchten nach Wien

 

07 Wiener Wirbel im Kulturbetrieb

Die Erfindung der Moderne und: Das Wiener Theater erobert Berlin

Stars und Sternchen

Kulturthema Wien

Operettenkönige

Kampf um die Stadt

 

08 Transformationen einer Städtekonkurrenz

Hitler ante Portas

Zerschlagene Stadtkultur:

Wien und Berlin im Exil

Abschied von alten

Gegensätzen

Wiener Dissident:innen in Westberlin

»Wien ist anders« und »be Berlin«

Da capo: Klischee und Wirklichkeit

 

Anmerkungen

Literaturhinweise

Abbildungsnachweis

Register

Widmung und Dank

»Ein mit Lust zu lesender Langessay«

(Herbert Wiesner, Die Literarische WELT, 04.06.2023)

»Es gibt wohl kaum eine vollständigere Sammlung der Vorstellungen, Albträume, Klischees, Phantasien und Illusionen, die in Wien und Berlin über die jeweils andere Stadt im Schwange gewesen sind.«

(Stephan Wackwitz, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.07.2023)